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Tachomanipulation auf dem Gebrauchtwagen...

Tachomanipulation auf dem Gebrauchtwagenmarkt: Wie können Sie das verhindern?

Jährlich werden in Europa etwa 35 Millionen Gebrauchtwagen gehandelt. Bei einer beträchtlichen Anzahl dieser Autos – je nach Quelle 30 bis 40 % – wird der Kilometerstand immer noch manipuliert. In diesem Artikel erfahren Sie, warum das so ist, und vor allem, wie Sie das verhindern können.

Blo: Mileage fraud in the used car market

Tachomanipulation ist ein Phänomen, das die europäischen Verbraucher schätzungsweise zehn Milliarden Euro pro Jahr kostet. Selbst professionelle Autohändler werden oft unwissentlich Opfer von böswilligen Verkäufern, die in einigen europäischen Mitgliedsstaaten immer noch freie Hand haben. 1 aus 3 Autos. Eine sehr aufschlussreiche Zahl, die nach jüngsten Studien von Carfax und dem internationalen Automobilverband FIA weiterhin stimmt.

Weltweites Netz, weltweiter Betrug?

Eine oft gehörte Kritik lautet, dass „das Internet der Tachomanipulation weltweit Tür und Tor geöffnet hat”. Die Globalisierung hat das Gesicht des Gebrauchtmarktes in der Tat stark verändert. Verkäufer können jetzt anonym sein. Durch das Internet sind potenzielle Käufer auch im Voraus besser informiert und können während des Suchprozesses mehr Autos vergleichen.

Worte sind billig

Trotzdem ist es für einen Käufer eines importierten Autos, der im Ausland lebt, sehr schwierig, die Herkunft und die Wartungshistorie des Autos zu ermitteln. Dies gilt übrigens auch für die meisten europäischen Automärkte, auf denen es kein flächendeckendes Zulassungssystem gibt. Die einzige Möglichkeit, die Gültigkeit des Kilometerstandes festzustellen, ist die Überprüfung der Wartungshistorie. Auf Deutschland und Frankreich wird der Kilometerstand in einem Viertel aller Fälle durch eine Sichtprüfung des Zählers ermittelt, aber in den meisten Fällen muss der Käufer in erster Linie auf das Wort des Verkäufers vertrauen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, diese Tachomanipulation wirksam zu bekämpfen. Ein Mitgliedsstaat steht seit 2006 an der Spitze dieser Kampagne: das tapfere kleine Belgien.

Belgien

Obwohl die Europäische Kommission 2014 eine Richtlinie ausgegeben hat, in der die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, der Tachomanipulation ein Ende zu setzen (und alle Zuwiderhandlungen hart zu bestrafen), sehen die meisten europäischen Mitgliedstaaten passiv zu, wie ihr Gebrauchtwagenmarkt durch systematische Tachomanipulation verzerrt wird. Belgien ist die Ausnahme von der Regel, denn dieses Land hat es geschafft, das Problem der Tachomanipulation in weniger als zehn Jahren zu dezimieren. Überraschend? Nicht wirklich. Neben Deutschland und Litauen ist Belgien einer der Spitzenreiter im Export von Gebrauchtwagen außerhalb Europas. Im Jahr 2014 wurden schätzungsweise 480.000 Fahrzeuge aus dem Hafen von Antwerpen nach Afrika verschifft. Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um 150.000 belgische Autos (abgemeldet in Belgien) und über 300.000 Autos aus dem B2B-Handel. Händler kaufen Autos aus dem Ausland, die dann über Belgien nach Afrika verkauft werden. Ein großer Teil dieser Autos stammt aus Griechenland, Italien und Spanien (als Folge der Wirtschaftskrise), aus Ost- und Zentraleuropa (aus logistischen Gründen – die Transporteure nehmen ihre alten Autos bei der Abholung von Gebrauchtwagen mit) und aus Nachbarländern wie Niederlande und Deutschland. Um das Image des wirtschaftlich wichtigen Gebrauchtmarktes zu verbessern, hat Belgien im Jahr 2006 den Car-Pass eingeführt. Mit diesem obligatorischen Dokument wird die Echtheit des Kilometerstands für jeden Käufer eines Gebrauchtwagens überprüft. Ein Car-Pass ist ein gedrucktes Dokument (auf speziellem Papier gedruckt, ähnlich wie eine Banknote, um Betrug zu verhindern), das die vollständige Kilometerstandshistorie eines Fahrzeugs angibt. Der Car-Pass sammelt alle bekannten Kilometerstandsdaten aus mehr als 11.000 anerkannten Instanzen: z. B. von der technischen Inspektion, der Werkstattwartung, dem Autohändler oder vom letzten Reifenwechsel. Seit der Einführung des Car-Passes ist das Phänomen der Tachomanipulation in Belgien so gut wie verschwunden. Vor 2006 wurden jährlich etwa 60.000 Autos manipuliert, während 2015 nur 1,197 Verstöße festgestellt wurden. Dies entspricht 0,16 Prozent der Gesamtzahl der Car-Pass-Zertifikate.

Auf dem Weg zum Europäischen Car-Pass?

Angesichts des großen Umfangs der Im- und Exporte von Fahrzeugen innerhalb der EU kann die Tachomanipulation nur dann wirklich bekämpft werden, wenn ein grenzüberschreitendes europäisches System geschaffen wird. Car-Pass ist seit Jahren bestrebt, ein solches System zu realisieren, um in ganz Europa eine Wirkung zu erzielen. Im Nachbarland Niederlande wurde ein ähnliches System, das von RDW verwaltet wird, eingeführt, aber der versprochene europäische Ansatz fehlt noch. Die Einführung eines solchen europäischen Registrierungssystems hätte auch erhebliche Vorteile für gewerbliche Verkäufer, die vom fairen Handel stark profitieren können. Wenn ein Käufer feststellen kann, dass der Kilometerstand zurückgesetzt wurde, wird der professionelle Autohändler immer zur Verantwortung gezogen – selbst wenn er das Fahrzeug in gutem Glauben gekauft hat. In diesem Fall kann der Käufer die Erfüllung des Vertrags verlangen oder den Verkaufspreis oder zumindest einen Teil davon einfordern. Darüber hinaus könnte die Einführung eines harmonisierten und lückenlosen Registrierungssystems zu einem Klima des Vertrauens und der Transparenz führen, was wiederum zu einem ehrlicheren Wettbewerb auf dem Markt und einem ausgewogeneren und korrekten Preisniveau führt. Car-Pass und RDW werden noch vor Ende dieses Jahres mit dem Austausch von Kilometerdaten beginnen (2016). Das ist wichtig, denn 15-20 % der Autos, die von den Niederlande nach Belgien importiert werden, haben einen zurückgesetzten Kilometerstand.

Die Garantie von OPENLANE

Der Großteil der von OPENLANE an seine Kunden verkauften Fahrzeuge stammt von großen Leasing- und Vermietungsunternehmen. Diese Fahrzeuge werden während der Mietzeit von offiziellen Konzessionen der jeweiligen Marken gewartet. Das bedeutet, dass sie mit ihrer vollständigen Wartungshistorie verkauft werden, aus der Sie die Authentizität des Kilometerstandes ableiten können. Für Fahrzeuge von Flottenbesitzern oder Händlern gibt es jedoch auch mehrere Möglichkeiten, ihre Historie zu ermitteln. Falls gewünscht, kann ein Car Pass angefordert werden, um den Kilometerstand zu überprüfen. Außerdem kann für bestimmte Hersteller eine Wartungshistorie angefordert werden.

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