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Elektro- gegen Verbrennungsmotor: und de...

Elektro- gegen Verbrennungsmotor: und der Gewinner ist…

Von: Philip De Paepe (FLEET)

Es gibt viele widersprüchliche Studien und Berichte über den ökologischen Fußabdruck von Elektroautos. Es ist zu einer unsinnigen Debatte geworden, in der sich Befürworter und Gegner gegenseitig mit Argumenten bombardieren. Aber wer hat eigentlich Recht? Das wollte Europa wissen. Deshalb hat die Europäische Umweltagentur (EUA) im Auftrag der Europäischen Kommission eine eingehende Studie durchgeführt. Das Ergebnis: ein umfangreiches 80-seitiges Werk, das die Ökobilanz aller Arten von Elektrofahrzeugen aufzeigt und sie mit denen mit Verbrennungsmotoren vergleicht.

Nehmen wir die CO2-Debatte als das, was sie ist – es lässt sich nicht leugnen, dass Elektroautos für die öffentliche Gesundheit vor Ort immer besser sein werden. Sie stoßen außer dem feinen Staub der Reifen und Bremsbeläge keine Emissionen aus. Wenn Sie jedoch einen breiteren Blickwinkel einnehmen – und CO2 wird zu einem wichtigen Faktor – gibt es immer noch viele Diskussionen über den gesamten ökologischen Fußabdruck von Elektroautos und ihren Batterien. Skeptiker sprechen von der umweltschädlichen Produktion von Batterien, der Gewinnung von Rohstoffen in Konfliktgebieten, sie stellen Fragen zum Recycling von Batterien und dann ist da noch die Frage der Stromerzeugung. Denn wenn Sie ein Elektroauto an ein Netz anschließen, das Kohle zur Energieerzeugung nutzt… Nun, das verlagert das Problem nur.

Weniger Treibhausgase und es gibt immer noch Spielraum…

In dieser Studie hat die EUA gründliche Arbeit geleistet. Der Bericht stellt die verschiedenen Phasen von Elektrofahrzeugen dar: Rohstoffe, Produktion, Nutzung und Ende des Lebenszyklus (d. h. Recycling). Die Definition von Elektrofahrzeugen wurde so weit wie möglich gefasst: Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV), Plug-In-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEV), Elektrofahrzeuge mit verlängerter Reichweite (REEV), Hybrid-Elektrofahrzeuge (HEV) und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge (FCEV). Eine der ersten Erkenntnisse ist, dass die Produktion von Elektrofahrzeugen 1,3 bis 2 mal mehr Treibhausgase erzeugt als Autos mit Verbrennungsmotor. Aber Elektrofahrzeuge machen das auf der Straße mehr als wett. Auf der Grundlage des europäischen Strommixes (ein Durchschnitt aller Formen der Energieerzeugung) stößt ein Elektroauto zwischen 17 % und 21 % weniger Treibhausgase aus als ein Dieselfahrzeug und zwischen 26 % und 30 % weniger als ein Benzinfahrzeug. Die Schlussfolgerung des Berichts ist daher eindeutig: Selbst im aktuellen Kontext der Energieerzeugung ist die Nutzung von Elektroautos immer von Vorteil. Und da die europäische Stromerzeugung rasch umweltfreundlicher wird, schätzt der Bericht, dass Elektroautos bis 2050 bereits um 73 Prozent klimafreundlicher sein werden als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

Fewer greenhouse gases and there is still margin
Public health

Öffentliche Gesundheit

Elektrofahrzeuge sind auch deutlich besser für die lokale Luftqualität, heißt es in dem Bericht. Da die Motoren keinen Auspuff haben, stoßen sie weder Stickoxide noch Partikel oder Schwefeldioxid aus. Auch hier spielt der Energiemix eine wichtige Rolle: In Ländern, in denen noch viel „schmutzige” Energie erzeugt wird, ist der Unterschied geringer, weil insbesondere Kohlekraftwerke auch gesundheitsschädliche Stoffe ausstoßen. Wie andere Autos auch, stoßen Elektroautos durch die Abnutzung des Straßenbelags, der Reifen und der Bremsbeläge Feinstaub aus. Allerdings verursachen sie viel weniger Lärmbelästigung, vor allem in Städten, wo der Verkehr langsamer ist oder oft stillsteht.

Produktion

Die Auswirkungen der Produktion sind noch nicht klar: Der Produktionsprozess kann sowohl schmutziger als auch sauberer sein als der eines konventionellen Autos, heißt es in dem Bericht. Es ist jedoch klar, dass die Produktion der Batterie aufgrund des Abbaus von Materialien wie Kupfer und Nickel eine größere Auswirkung hat. Die Batterien können auch giftige Substanzen enthalten. Die Studie basiert auf der Batterietechnologie, die derzeit überwiegend auf dem Markt verwendet wird, d. h. Li-Ionen-Batterien. Die Entwicklung neuer Technologien (Lithium-Sauerstoff-, Natrium-Ionen- oder Aluminium-Ionen-Autos usw.) könnte die Umweltauswirkungen von Elektroautos in Zukunft weiter verringern. Der Bericht erwähnt auch die Tatsache, dass China jetzt den Markt im Bereich der für die Herstellung von Batterien benötigten Rohstoffe beherrscht. Dies birgt das gleiche Risiko der Abhängigkeit, wie es heute beim Öl der Fall ist. Deshalb heißt es in dem Bericht auch, dass Recycling sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht unerlässlich ist.

Fazit

Ist dies die Studie, die eine endgültige Antwort auf den ökologischen Fußabdruck des Elektroautos gibt? Er enthält sicherlich Zahlen, die das Elektroauto in ein gutes Licht rücken. Andererseits bleibt diese Studie auch bei einer Reihe von – nicht unwichtigen – Fragen recht vage. Der europäische Strommix ist einer von ihnen. Große Länder wie Deutschland sind bei ihrer Energieversorgung immer noch auf Kohlekraftwerke angewiesen, was Elektroautos weit weniger günstig macht. Wenn Elektroautos ihr volles Potenzial entfalten sollen, wird dies nur im Rahmen einer grünen Energieerzeugung möglich sein. Wir lesen auch Empfehlungen zum Recycling, aber nicht über das Ausmaß des Recyclings oder darüber, wie das Problem angegangen werden soll. Die ultimative Studie? Nein, aber immer noch genug Zahlen, um uns davon zu überzeugen, dass Elektroautos auf lange Sicht die Oberhand gewinnen und gleichzeitig umweltfreundlich sind.

Ecological footprint of the electric car

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